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Der Mann aus KleinZaubernitz.

„Natürlich ist es immer Glück.” (Henri Cartier-Bresson)

Der Mann aus KleinZaubernitz begegnete mir und meinem Sohn bei meinem ersten Ausflug mit einem Schwarz-Weiß-Film in der Kamera auf einer Motivsuche in Lodenau. Ich suchte ein Stück Neiße an das ich mich erinnern konnte und nahm die falsche Abfahrt…Sackgasse…und da stand er. 86 Jahre alt, mit dem Rad nach Lodenau gefahren um zu schauen wie es da so aussieht und was sich getan hat. Er sprach uns an, wegen der Uhrzeit, wegen der Heimfahrt nach Kleinsaubernitz…und er klärte uns auf, dass wir auf der alten Reichstraße 99 stehen, dass er bei der Bahn gearbeitet hat und dass er gern mit dem Rad fährt, die Geschichte Schlesiens, warum sich Misstrauen gegenüber der Politik lohnt und vieles, vieles mehr… Ich habe dann irgendwann all meinen Mut zusammen genommen und ihn gefragt ob ich ein Foto von ihm machen darf, auf Film…und er stimmte sofort zu ( er wird oft fotografiert) und lächelte in die Kamera.

Und so wurde ausgerechnet dieser Zeitreisende zu meiner ersten Aufnahme die ich selbst aufgenommen, entwickelt und auf Papier belichtet habe. Es hätte schöner und schräger nicht sein können. Die Geschichte kommt mir noch immer verrückt vor, aber so wars tatsächlich…und…natürlich ist es immer Glück.

Hin und wieder zurück – 139 Kilometer mit dem Rad durch Sachsen

Nach unserer eher zufälligen radfahrerischen und sportlichen Meisterleistung von vor ein paar Wochen wollten wir in diesem Jahr das Ganze noch einmal toppen und die 100 Kilometer Marke knacken. Warum? Keine Ahnung. Warum nicht?

Gegen 7:30 Uhr ging es am Mittwoch Morgen mit prall gefüllten Satteltaschen und in gepolsterten „Wonderbutt“ Radlerbuchsen auf in Richtung Fürst-Pückler Park in Bad Muskau. Zum leidenschaftlichen Fotografieren fehlte unterwegs leider die Zeit und irgendwie auch das Wetter, da uns ein steter Nieselregen begleitete.

Nachdem wir Zodel & Co. hinter uns gelassen hatten legten wir in feinstem Sprühregen an der Kulturinsel Einsiedel eine erste Rast ein. Von da ging es über Rothenburg und Lodenau (erwähnenswert da von dort ein toller Neißeblick möglich ist) immer weiter Richtung Norden bis nach Podrosche wo wir eine zweite Pause am Fuße der Kirche einlegten und ausgiebig die mitgeführte E-Shisha bemühten. Lange Bummeln ging aber nicht, also weiter den Radweg entlang bis wir an der Oberlausitzschanze Sagar wieder einen Stopp einlegten. Nach einem letzten nicht enden wollendem Endspurt stand dann irgendwann Krauschwitz auf nem Schild und es war klar, wir sind tatsächlich gleich da. Tja und so wars dann auch. Beinah unspektakulär kullerten wir ca. 5,5 Stunden nach unserem Aufbruch in Görlitz nach Bad Muskau und in den Fürst Pückler Park hinein.

Nach einer kurzen Rundfahrt um das neue und alte Schloss, die Bilder davon entstanden zum Großteil während der Fahrt vom Rad aus, gabs noch ein üppiges Mittag aus der Brotbüchse. Leider war, wie auf fast dem gesamten Radweg, auch in dem Park kein Internetzugang über BASE möglich, so dass mit Facebook & Co. erstmal nix anzufangen war. Schade.

Gegen 13:30 Uhr gings auch schon wieder zurück, weil uns auffiel, dass wir selbst bei gleicher Geschwindigkeit wie auf dem Hinweg nicht vor 19.00 Uhr zurück sein werden und keiner von uns Beiden Lust auf eine Nachtfahrt hatte. Also Backen zusammen gekniffen und rauf auf die Sättel und gib ihm…

„Gib ihm“ ging ungefähr bis Werdeck zur Kasemannel-Alm, an der erstmal ein Radler sein musste und das erste Mal ein mögliches Scheitern in Betracht gezogen wurde. Dank dem Alkohol und der sofort einsetzenden Selbstüberschätzung gings aber nach 0,5 Litern optimistisch weiter Richtung Görlitz.

Tja, der Rest ist eine Geschichte aus Schmerz, Arsch hoch halten und echter Nehmerqualitäten. 🙂 Fragt nicht wie, aber irgendwann gingen die Schmerzen in Taubheit über und das Jammern in hysterisches Lachen…und mit jeder Radumdrehung kamen wir näher nach Görlitz. Bis wir 19:30, knappe 12 Stunden und 139 Kilometer nach unserer Abfahrt, wieder auf der Neugasse standen allerdings nicht mehr vor Freude hüpfen konnten.

Halleluja.

(Die nächsten Tage bleibt der Sattel erstmal tabu. 🙂 Und falls mir noch was einfällt ergänze ich es.)

Am Baggerloch Lodenau

Weil Flussangeln immernoch doof ist 😉 ging es heute mit fachkundiger Führung ans Baggerloch Lodenau. Die vielen Landschaftsaufnahmen legen es nah: Ja, der Ansturm auf meine Köder hielt sich in Grenzen. 😆 Dennoch hat mich das Gewässer sehr beeindruckt und wird mir früher oder später schon noch den einen oder anderen vorzeigbaren Fisch zeigen…und dann…zeige ich sie euch. 🙂